Wie eine Aufbissschiene CMD therapiert
Ist die Diagnose Craniomandibuläre Dysfunktion erst einmal gestellt, startet die Therapie der Erkrankung. Wichtigstes Element, um die Ursache der Schmerzen zu beheben und somit langfristig Linderung zu verschaffen, ist neben der CMD-Kiefergelenktherapie beim Physiotherapeuten eine Aufbissschiene. Zu deren Anfertigung werden Abdrücke des Ober- und Unterkiefers angefertigt. Daraus fertigt ein fachkundiger Zahntechniker eine individuell auf Ihren Kiefer abgestimmte Aufbissschiene. Diese gleicht dann beispielsweise einen zu niedrigen Biss aus und entlastet dadurch die Muskulatur des Kiefergelenks.
Das Tragen der Aufbissschiene schiebt das betroffene Kiefergelenk wieder in die richtige Position und renkt gegebenenfalls auch die Kiefergelenkscheibe wieder ein. Erst wenn die Kieferfehlstellung behoben ist, können andere therapeutische Maßnahmen wie beispielsweise Physiotherapie ihre volle Wirkung entfalten. Die Schmerzen durch die CMD nehmen dadurch deutlich ab. Allerdings muss die Aufbissschiene auch nach dem Abklingen der Beschwerden weiterhin getragen werden. Auch die regelmäßige Anpassung an etwaige Veränderungen der Zähne oder des Kiefers sind für einen langfristigen Therapieerfolg unabdingbar.
Der richtige Umgang mit der Aufbissschiene
Im Rahmen der CMD-Therapie werden Aufbissschienen in der Regel nachts getragen. Sind die Schmerzen allerdings sehr ausgeprägt oder die Fehlstellung sehr schwerwiegend, sollte die Aufbissschiene zu Beginn auch zusätzlich tagsüber getragen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Beschwerden rasch nachlassen und Ihre Lebensqualität zurückkehrt. Das Tragen der Schiene aus durchsichtigem Kunststoff stellt im Alltag keinerlei Beeinträchtigung dar. Nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase spüren Sie die Aufbissschiene, die für Mitmenschen nahezu unsichtbar ist, selbst gar nicht mehr.
Auch wenn eine CMD-Aufbissschiene der wichtigste Bestandteil der Behandlung ist, reicht sie alleine unter Umständen nicht aus, um die Symptome vollständig zu beheben. Bestehen die Schmerzen auch mehrere Wochen nach ihrer Anfertigung, sollten zusätzliche Maßnahmen in Form von Physiotherapie und Psychotherapie in Betracht gezogen werden . Auch eine Überprüfung der Aufbissschiene auf ihren korrekten Sitz oder der zusätzliche Einsatz auch tagsüber ist eventuell sinnvoll.
Wer bezahlt die Aufbissschiene?
Wurde bei Ihnen eine CMD diagnostiziert und eine Aufbissschiene als Teil der Therapie verordnet, zahlt diese in der Regel die Krankenkasse. Zur Anfertigung sollte ein einfacher Kieferabdruck genügen. Ausführliche Vermessungen des Kiefers sind einerseits in den meisten Fällen nicht nötig und andererseits eine kostenpflichtige Zusatzleistung. Privatversicherte hingegen müssen die Kosten unter Umständen selbst tragen. Hier kann letztendlich allerdings nur der Leistungskatalog Ihrer privaten Krankenversicherung Auskunft geben. Unter Umständen werden CMD-Schienen auch von Zahnzusatzversicherungen übernommen.