Die Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei etwa 1,5 Millionen Menschen ist eine normale Lebensführung nicht mehr möglich. Häufig spielt der Kiefer hierbei eine zentrale Rolle. Leidet der Betroffene unter Kiefergelenkverspannungen, so kann eine entsprechende Kiefergelenktherapie beim Physiotherapeuten zur Linderung der Symptome führen.
Auswirkungen der craniomandibulären Dysfunktion auf die Ohren
Eine Schädigung durch ein Lärm- oder Schleudertrauma ist in der Regel irreparabel. Das Flattern im Ohr kann mit der Reduzierung des Hörvermögens auftreten. Häufig liegt die Ursache jedoch ganz woanders. Das Kiefergelenk nimmt direkten Einfluss. Muskeln und Nervenstränge stellen hier die Verbindung her. Bei einer Abweichung sind auch Mittelohrkomplex und Gehörgang betroffen.
Doch es geht noch weiter. Auf der anderen Seite werden ebenso Rücken und Halswirbel in Mitleidenschaft gezogen. Das komplexe Krankheitsbild führt die Medizin unter der Bezeichnung CMD (craniomandibuläre Dysfunktion). Die Behandlung braucht eine ganzheitliche Perspektive, die alle Faktoren einbezieht. Die Systematik fällt in den Aufgabenbereich der Physiotherapie und das Fachgebiet von zahnärztlichen Spezialisten, die eine zusätzliche Qualifikation für CMD erworben haben.
CMD: Ein komplexes Krankheitsbild
Liegen die Ursachen im Kiefer, so kann eine therapeutische Behandlung des Kauapparates auch das Ohrenflattern lindern. Die Zahnfehlstellungen oder auch in Fachkreisen gestörte Okklusion kennzeichnet die Ursache. Der krankhafte Druck auf die Gelenke der Kaumuskulatur belastet den gleich in der Nähe befindlichen Gehörgang. Das Flattern im Ohr kann nur mit der ganzheitlichen Perspektiven von CMD behandelt werden. Die Symptomatik ist auch begleitet von häufigem Zähneknirschen und dem dauernd angespannten Kiefer.
Diagnose und Therapie
Die Physiotherapie beginnt mit der Diagnose. Der Patient zeigt selbst die genaue Stelle der Ohrenschmerzen. Der Ausgangspunkt kann sich vor oder hinter dem Ohr befinden. Die umliegenden Muskeln werden auf Verspannungen untersucht. Der Druck auf einen ganz bestimmten Bereich führt zum Lösen der Verkrampfung. Die Behandlung bezeichnet die Fachsprache auch als Triggern. Nachträglich wird die Körperhaltung, mit den dafür notwendigen Übungen, richtiggestellt. Die sensomotorische Methode geht von der direkten Abhängigkeit aus. Die Dysfunktion bezieht sich auf die Nervenstränge.
Liegt die Ursache infolge einer Fehlfunktion auch beim Kiefer, sollte ebenso hier eine Behandlung erfolgen. Die Qualifikation des Physiotherapeuten ist gefragt. Auch zahnärztliche Schienentherapien können zur Linderung der Symptome führen. Erst wenn alle Faktoren beseitigt sind, verschwindet das Flattern als wesentliches Symptom von CMD. Hierzu ist die interdisziplinäre Kooperation der Mediziner in jedem Fall notwendig.